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Ulrike von Luxburg erhält Communicator-Preis 2024

Ulrike von Luxburg erhält Communicator-Preis 2024

Prof. Dr. Ulrike von Luxburg
Foto: Markus Scholz für die Leopoldina

Ein interdisziplinäres Team um die Tübinger Informatikerin Ulrike von Luxburg wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Stifterverband mit dem diesjährigen Communicator-Preis ausgezeichnet. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis würdigt die herausragende Wissenschaftskommunikation im Rahmen der KI-Ausstellung „Cyber and the City“, die laut den vergebenden Institutionen „modellhaft auch für den Dialog zu anderen kontrovers diskutierten Wissenschafts- und Technologiethemen“ steht. Ulrike von Luxburg ist Professorin für die Theorie des Maschinellen Lernens an der Universität Tübingen und seit 2020 Mitglied der Leopoldina.

Ulrike von Luxburg forscht vor allem im Bereich des Maschinellen Lernens. Hier betrachtet sie selbstlernende Algorithmen und beweist mit Methoden der Mathematik und der Statistik, inwieweit und unter welchen Bedingungen diese Algorithmen „das Richtige“ lernen. Gemeinsam mit den Kulturwissenschaftlern Tim Schaffarczik und Thomas Thiemeyer vom Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen, Wiebke Ratzeburg und Guido Szymanska vom Stadtmuseum Tübingen sowie insgesamt mehr als 30 Master-Studierenden kuratierte von Luxburg die Ausstellung „Cyber and the City – Künstliche Intelligenz bewegt Tübingen“. Darin wird die Technik hinter KI erklärt sowie ihr Für und Wider erörtert. In die Erarbeitung der Ausstellung wurden Interessensgruppen, Bürgerinnen und Bürger, Aktivistinnen und Aktivisten und Entscheidungsträgerinnen und -träger einbezogen. Laut Jury gelang es dem Projektteam vor allem hierdurch, „das kontroverse Thema Künstliche Intelligenz in die Lebens- und Erfahrungswelt der Menschen zu holen“ und einen „Dialograum“ über Gebrauch und Missbrauch der neuen Technologien zu öffnen.

Ulrike von Luxburg ist studierte Mathematikerin. Nach ihrer Promotion am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen leitete sie Forschungsgruppen für Data Mining am Fraunhofer-Institut für Integrierte Informations- und Publikationssysteme in Darmstadt sowie für Lerntheorie am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Tübingen. Zwischen 2012 und 2015 hatte von Luxburg die Heisenberg-Professur für Machine Learning an der Universität Hamburg inne und wechselte 2015 zurück nach Tübingen auf die Professur für Theorie des Maschinellen Lernens an der Eberhard Karls Universität. Seit 2018 ist sie eine der Sprecherinnen des Exzellenzclusters „Maschinelles Lernen: Neue Perspektiven für die Wissenschaft“. Die Leopoldina nahm sie 2020 in die Sektion Informationswissenschaften auf. Ihr Beitrag zur Wissenschaftskommunikation wird mit dem Communicator-Preis nicht zum ersten Mal geehrt – in diesem Jahr zeichnete sie die Universität Tübingen bereits mit dem Tübinger Preis für Wissenschaftskommunikation aus. 

Der Communicator-Preis – Wissenschaftspreis des Stifterverbands wird von der DFG ausgeschrieben und ist mit 50.000 Euro dotiert. Die Auszeichnung wird an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben, die in herausragender Weise die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Arbeit und ihres Fachs in die Medien und die nicht-wissenschaftliche Öffentlichkeit vermitteln. Neben Ulrike von Luxburg gehören weitere Leopoldina-Mitglieder zu den Preisträgerinnen und Preisträgern, etwa die Meeresforscherin Antje Boetius (2018), der Hirnforscher Onur Güntürkün (2014) oder die Soziologin Jutta Allmendinger (2009).