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Vorträge & Diskussionen

Leopoldina-Lecture „Wie Blutgefäße Salz fühlen – und darunter leiden"

Prof. Dr. Hans Oberleithner (Mitglied der Leopoldina), Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Datum: Dienstag, 24. Mai 2011
Uhrzeit: 19:00 bis 20:00
Ort: Leopoldina, Halle (Saale), Vortragssaal

Öffentlicher Vortrag im Rahmen des Symposiums der Leopoldina-Klasse II Bio-/Lebenswissenschaften

Ohne Salz würde der menschliche Körper nicht funktionieren. Veränderte Lebens- und Verzehrsgewohnheiten haben jedoch dazu geführt, dass die Menschen zunehmend mehr Salz aufnehmen, als sie tatsächlich brauchen. Zuviel Kochsalz schädigt Gefäße, Herz und Nieren und steigert das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Doch welche Prozesse laufen genau auf zellulärer Ebene ab? Zellen, die Blutgefäße von innen auskleiden, versteifen von zuviel Natrium und verlangsamen die Durchblutung. „Weiche“ Zellen hingegen fördern die Durchblutung und halten den Blutdruck auf geringem Niveau. Mithilfe moderner Methoden, wie der Atomic Force Microskopy (Kraftmikroskopie), lässt sich die Wirkung von Salz auf Zellen untersuchen und anschaulich darstellen.

Prof. Dr. Hans Oberleithner hat Medizin studiert und ist nach Stationen in Yale, USA, Innsbruck und Würzburg seit 1997 Professor für Physiologie in Münster. Dort leitet er ein Institut mit ca. 40 Mitarbeitern. Mit der Zeit sind seine Versuchsobjekte immer kleiner geworden. Vor 30 Jahren war
sein Versuchsobjekt die ganze Ratte, vor 25 Jahren die Niere, vor 20 Jahren das Nierenkanälchen, vor 15 Jahren die Nierenzelle, vor 10 Jahren die Zellmembran, vor 5 Jahren das einzelne Eiweißmolekül auf der Membran und derzeit sind es die Härchen, die auf diesen Eiweißmolekülen sitzen.