Leopoldina Home Menü

Leopoldina Home

Wissenschaftshistorische Seminare

Der (un)bekannte Reformer – Wilhelm Friedrich Georg Behn (1808–1878) und die Reorganisation der Leopoldina

Michael Kaasch, Halle

Datum: Dienstag, 4. November 2008
Ort: Halle

Wilhelm Friedrich Georg Behn (1808-1878), der mehr als 30 Jahre als Anatom und Zoologe in Kiel wirkte, gehört zwar nicht zu den bedeutendsten Naturforschern des 19. Jahrhunderts, erwies sich jedoch für die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina in turbulenten Auseinandersetzungen nach dem Tode ihres XIII. Präsidenten Carl Gustav Carus (1789-1869) als der rechte Mann am rechten Ort. Als XIV. Präsident der Leopoldina wurde Behn von 1869 an zum entscheidenden Erneuerer der Akademie. Er gab ihr 1872 ein modernes Statut, eine zukunftsfähige Struktur und ein den wissenschaftlichen Herausforderungen der Zeit angemessenes Programm, die bis weit in das 20. Jahrhundert hinein wirkten und die Grundlage für die später zunehmende Bedeutung der Leopoldina bildeten.

Als Teilnehmer der Weltumseglung mit dem dänischen Schiff "Galathea", Förderer des Zoologischen Museums in Kiel und politisch engagierter Hochschullehrer in der als deutsche Nationalangelegenheit betrachteten Schleswig-Holstein-Frage in den 1860er Jahren sowie als streitbarer Akademiereformer ist er eine herausragende Persönlichkeit, deren Lebensweg und Wirken, vor allem für die Leopoldina, aus Anlass des 200. Geburtstages im Vortrag im historischen Kontext gewürdigt werden sollen.