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Vorträge & Diskussionen

Funktionsanalyse des Gehirns mit optischen Methoden

Prof. Dr. Arthur Konnerth, München

Datum: Dienstag, 23. Mai 2006
Ort: Halle

Monatssitzung der Leopoldina
Vortragsgebäude der Akademie
Emil-Abderhalden-Str. 36, 06108 Halle (Saale)

Zur Aufklärung der Rolle von Genen im gesunden und kranken Organismus sind herkömmliche methodische Ansätze nicht ausreichend. Deswegen konzentriert sich die Arbeitsgruppe von Arthur Konnerth seit einigen Jahren auf die Entwicklung neuartiger mikroendoskopischer Fluoreszenzverfahren zur Registrierung neuronaler Antworten, insbesondere die der intrazellulären Calcium-Signale. Die neuen Verfahren basieren unter anderem auf der Multi-Photonen-Fluoreszenzanregung sowie der Entwicklung neuartiger Mikrolinsen und Lichtleiter-Systeme. Dadurch werden hochaufgelöste Echtzeit-Registrierungen der zellulären Antworten sowohl in einzelnen definierten Neuronen als auch in größeren neuronalen Netzen beliebiger Regionen des Gehirnes erstmals möglich. Der Einsatz dieser Messungen in genetisch veränderten Mäusestämmen erlaubt die direkte Aufklärung der molekularen Grundlagen der Funktionen von Nervenzellen und neuronalen Netzen im intakten Gehirn in vivo.

Arthur Konnerth: Studium der Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Promotion (1983). Doktorand und wiss. Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Psychiatrie München (1978-1984), Feodor-Lynen-Stipendium der Alexander-von-Humboldt-Stiftung (1984-85), wiss. Assistent am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München (1985-86) und am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen (1986-88). Professor an der Universität des Saarlandes (1993-1999), an der TU München und dort Direktor des Physiologischen Instituts (1999-2000). 2000-2004 Professor der Ludwig-Maximilians-Universität München und Vorstand der Abteilung Zellphysiologie des Physiologischen Instituts. Seit 2004 Friedrich-Schiedel-Professor und Direktor des Instituts für Neurowissenschaften der TU München. Adolf-Fick-Preis der Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft (1999), Max-Planck-Forschungspreis (2001), Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis (2001). Mitglied verschiedener Gremien, u.a. im Senatsausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft für Angelegenheiten der Sonderforschungsbereiche und im Feodor-Lynen-Auswahlausschuss der Alexander-von-Humboldt-Stiftung (beides seit 1999).

Forschungsschwerpunkte: Neurophysiologie und molekulare Neurobiologie, insbesondere synaptische Übertragung und Plastizität, Calcium-Signale, cortikale Wellen, Kleinhirn, schnelle Wirkung von Neurtrophinen

Arthur Konnerth ist seit 2001 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (Sektion Neurowissenschaften).

Kontaktadresse: Prof. Dr. Arthur Konnerth, Technische Universität München, Institut für Neurowissenschaften, Biedersteiner Str. 29, 80802 München