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Vorträge & Diskussionen

Das immunologische Gedächtnis

Andreas Radbruch, Berlin

Datum: Dienstag, 28. März 2006
Ort: Halle

Monatssitzung der Leopoldina
Vortragsgebäude der Akademie
Emil-Abderhalden-Str. 36, 06108 Halle (Saale)


Jeder weiß, dass man sich durch Impfung gegen Masern, Pocken oder Grippe schützen kann. Impfungen nutzen die Tatsache aus, dass sich das Immunsystem an Krankheitserreger erinnern kann, denen es einmal begegnet ist. Grundlage dieses immunologischen Gedächtnisses ist die „klonale Selektion“ von Lymphozyten, die die Krankheitserreger spezifisch erkennen und sich nach Aktivierung zu „Gedächtnislymphozyten“ entwickeln. Das immunologische Gedächtnis ist erstaunlich flexibel und kann sich perfekt an wechselnde, aber auch wiederkehrende Krankheitserreger seiner Umgebung anpassen. Es kann jedoch auch eine treibende Kraft chronischer Krankheiten sein. Möglicherweise ist das der Grund dafür, dass Allergien und Autoimmunerkrankungen heute noch unheilbar sind und neue Therapiestrategien gefunden werden müssen.

Andreas Radbruch: Studium der Biologie an der Universität Bonn, Promotion an der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln (1980), Habilitation (1988). Leiter der Forschungsgruppe Zytometrie und Zellsortierung am Genzentrum Köln (1982-1994). Forschungsaufenthalt an der University of Alabama (1987). Bayer-Dozentur am Institut für Genetik der Universität zu Köln (1988-1989), Professur für Genetik und Immunologie in Köln (1990-1998). Seit 1996 Wissenschaftlicher Direktor am Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin. Seit 1998 Professor für Experimentelle Rheumatologie an der Humboldt-Universität Berlin (Charité). Mitglied im Senats- und Bewilligungsausschuss für Sonderforschungs-bereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1999-2001), Mitglied der Henry Kunkel Society (2002), Koordinator des nationalen interdisziplinären Genomforschungsnetzwerks „BerlinFlame“ (2002-2003), 1. Vizepräsident im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und Sprecher des Kompetenznetzwerks Rheuma (KNR) (2003-2005). Preise: u.a. Karl-Heinz-Beckurts-Preis (mit Stefan Miltenyi) (1994), Aronson-Preis des Landes Berlin (2000). Mitglied im Editorial Board verschiedener renommierter Zeitschriften.

Forschungsschwerpunkte: Immunopathologie, Immunologisches Gedächtnis

Seit 2003 ist Andreas Radbruch Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (Sektion Mikrobiologie und Immunologie).

Kontaktadresse: Prof. Dr. Andreas Radbruch, Deutsches Rheuma-Forschungszentrum, Schumannstraße 21/22, 10117 Berlin