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Wissenschaftshistorische Seminare

Die großen Narrative: Wie wir in Geschichten leben

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Bild: A Tale from the Decameron (1916), John William Waterhouse, Lady Lever Art Gallery, Liverpool

Vortrag im Wissenschaftshistorischen Seminar von Fritz Breithaupt (Bloomington)

Datum: Dienstag, 11. Juli 2023
Uhrzeit: 18:00
Ort: Online

Erzählungen erlauben es, am Leben anderer teilzuhaben und so vergangene oder auch fiktive Ereignisse mitzuerleben. In evolutionärer Hinsicht ist diese Fähigkeit eine ungeheure Leistung menschlicher Spezies, die den Ausbruch aus der engen Welt des eigenen Erlebens ermöglicht. Der Mensch ist ein narratives Wesen, ein „homo narrans“. Doch wie genau funktioniert das? Wie schaffen es Erzählungen, unsere Wahrnehmung von Ereignissen aufeinander abzustimmen? Und warum lassen wir uns auf Erzählungen ein?
Der Vortrag skizziert, wie aus den kleinen Geschichten des Alltags und der Literatur kollektive Erzählungen werden und wie Emotionen narrative Texte bestimmen können. In kleineren Narrationen operieren Emotionen sowohl als Belohnung für das Miterleben als auch als Stoppsignal, das das Ende der Erzählung markiert. In den großen, kollektiven Narrationen werden sie therapeutisch aufgeladen.

Fritz Breithaupt lehrt Kognitionswissenschaften und Germanistik an der Indiana University in Bloomington und leitet das Experimental Humanities Lab. Seine Forschungen beschäftigen sich mit deutscher und euopäischer Literatur, Philosophie und Kultur seit 1700, Empathie- und Emotionsforschung, Literatur- und Naturwissenschaften, Narrativen und Ästhetiken sowie Johann Wolfgang von Goethe. Sein Buch „Das narrative Gehirn“, das er als Basis für den Vortrag nutzt, ist Wissenschaftsbuch des Jahres 2023 in Österreich.

Es laden Sie herzlich ein: Prof. Dr. Rainer Godel, Prof. Dr. Dieter Hoffmann ML und Prof. Dr. Christina Brandt ML

ML = Mitglied der Leopoldina

Weitere Informationen

Kontakt

Prof. Dr. Rainer Godel
Leiter der Abteilung Zentrum für Wissenschaftsforschung
E-Mail: lzfw@leopoldina.org