Datum: | Dienstag, 21. Januar 2014 |
Uhrzeit: | 18:00 bis 19:30 |
Ort: | Leopoldina, Vortragssaal, Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale) |
Der 1269 verfasste „Brief über den Magneten“ (Epistula de magnete) von Petrus Peregrinus de Maricourt ist der älteste abendländische Text über den Magnetismus und über die Konstruktion eines Kompasses; sein Verfasser gilt als „einer der größten Physiker des christlichen Mittelalters“ (Friedrich Klemm). Am Ende dieser Abhandlung wird ein magneto-mechanisches Perpetuum mobile beschrieben, das in den gedruckten, auf den Erstdruck von 1558 zurückgehenden Ausgaben und Übersetzungen in einer Abbildung dargestellt wird, die dem Text widerspricht und auch nach den physikalischen Vorstellungen des Mittelalters nicht funktioniert haben kann. Wie ein Vergleich der in den 37 bekannten Handschriften enthaltenen und stark voneinander abweichenden Abbildungen zeigt, war auch den mittelalterlichen Kopisten nicht klar, wie die im Text beschriebene Maschine nach den Vorstellungen ihres Erfinders funktioniert haben könnte. Im Vortrag wird eine textkonforme Rekonstruktion des Perpetuum mobile des Petrus Peregrinus vorgestellt, die die Elemente verschiedener Abbildungen miteinander verbindet.