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Wissenschaftshistorische Seminare

Wissenschaftshistorisches Seminar
„Helmut Rennert - Protagonist der Psychiatrie in der DDR?“

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„Helmut Rennert - Protagonist der Psychiatrie in der DDR?“'

PD Dr. Ekkehardt Kumbier, Rostock

Datum: Dienstag, 8. Mai 2012
Uhrzeit: 16:30 bis 18:00
Ort: Leopoldina, Vortragssaal, Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale)

Helmut Rennert war einer der international bekanntesten Vertreter der Psychiatrie in der DDR. Er hatte von 1958 bis 1984 den Lehrstuhl für Psychiatrie und Neurologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg inne und war langjähriger Vorsitzender der Fachgesellschaft für Neurologie und Psychiatrie der DDR. 1965 wurde er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, für die er als Vizepräsident den medizinischen Bereich vertrat. Rennert gehörte zur so genannten zweiten Generation von Hochschullehrern, die sich Ende der 1950er Jahre an den Universitäts-Nervenkliniken in der DDR etablierte. Hier setzt der Vortrag an.

Rennert, Protagonist einer Generation junger Hochschullehrer, die vakante Lehrstühle übernahm, prägte als führender Fachvertreter und akademischer Lehrer das Fachgebiet in Lehre und Forschung über die gesamte Zeit des Bestehens der DDR. Bekannt wurde er vor allem mit seinem Modell der Universalgenese der Psychosen, in dem er die Idee von der Einheitspsychose befürwortete. Rennert nahm an, dass allen endogenen Psychosen ein pathogenetisch einheitliches (universalgenetisches) Krankheitsgeschehen zugrunde liegt, das multifaktoriell geprägt sowie multikonditional modifiziert wird. Dass sein Standpunkt in der psychiatrischen Krankheitslehre auch heute noch aktuelle Gesichtspunkte enthält, zeigt die derzeitige Diskussion über die Weiterentwicklung der Klassifikationssysteme psychischer Störungen. Sybille Gerstengarbe, Andreas Kleinert und Benno Parthier laden Sie herzlich ein.

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