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Vorträge & Diskussionen

Was ändert Training im Gehirn? Funktionelle Bildgebung in der Evaluation neurorehabilitativer Maßnahmen

Brigitte Rockstroh, Konstanz

Datum: Dienstag, 28. Februar 2006
Ort: Halle

Monatssitzung der Leopoldina
Vortragsgebäude der Akademie
Emil-Abderhalden-Str. 36, 06108 Halle (Saale)


Grundlagenstudien belegen, dass auch das „erwachsene“ menschliche Gehirn über die Fähigkeit zur plastischen Veränderung verfügt. Der Vortrag beschreibt ein Forschungsprojekt, in dem die Prinzipien kortikaler Plastizität, die bei gesunden Personen und bei Patienten mit neurologischen Störungen zu strukturellen und funktionellen Veränderungen in der sensomotorischen Gehirnrinde führen, in ein Training zur Rehabilitation von Sprachfunktionen bei Patienten mit Aphasien (erworbene Sprachstörung in der Folge eines die linke Hirnhemisphäre betreffenden Hirninfarktes) umgesetzt wurden. An diesem Beispiel soll demonstriert werden, wie Kennwerte der Funktionstüchtigkeit neuronaler Netzwerke im menschlichen Gehirn eingesetzt werden können, um die Wirksamkeit neurorehabilitativer Maßnahmen – insbesondere wenn sie gezielt auf die (plastische) Veränderung von Hirnfunktionen ausgerichtet sind – zu prüfen.

Brigitte Rockstroh: Studium der Psychologie an den Universitäten Göttingen und Heidelberg, Promotion an der Universität Tübingen (1977), Habilitation an der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Universität Tübingen (1986), Forschungsaufenthalte am Department of Psychology, University of Delaware USA (1988), in der Brain Research Unit der Helsinki University of Technology Finnland (1995) und am VA Medical Center Palo Alto, USA (2000). Seit 1990 ist sie Professorin für klinische Psychologie an der Universität Konstanz. Tätigkeiten im Rahmen der akademischen Selbstverwaltung an der Universität Konstanz: Mitglied des großen Senats (1993-1996), Sprecherin des FB Psychologie (1991-1992 und 2003-2004), Dekanin der sozialwissenschaftlichen Fakultät (1997-1999), Frauenbeauftragte (2002-2003), Prorektorin für die Allgemeine Vertretung (2004-2007), Vertrauensdozentin für Angelegenheiten der DFG (1996-2004).

Forschungsschwerpunkte: Hirnelektrische und elektronmagnetische Korrelate kognitiver, affektiver und behavioraler Prozesse bei Personen mit psychiatrischen und neurologischen Diagnosen. Entwicklung und Evaluation neurowissenschaftlich basierter Therapiemodule.

Seit 2000 ist Brigitte Rockstroh Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (Sektion Neurowissenschaften).

Kontaktadresse: Prof. Dr. Brigitte Rockstroh, Universität Konstanz, Postfach D 23, 78531 Konstanz