Die 105 Akademien der Wissenschaften der Welt haben heute, am 14. Juni 2012, nachdrücklich auf die großen globalen Herausforderungen im Zusammenhang mit Bevölkerung und Konsum hingewiesen und die weltweite Politik zu entschiedenem Handeln aufgerufen.
Professor Charles Godfray, Fellow der britischen Royal Society und Vorsitzender der IAP Working Group, sagte hierzu:
„Bereits im April hat die Royal Society einen Bericht mit dem Titel „People and the Planet“ zum Thema Bevölkerung und Konsum herausgegeben. Wir freuen uns sehr, dass die Akademien der Wissenschaften der Welt sich nun ebenfalls entschlossen haben, gemeinsam die Aufmerksamkeit auf zwei der schwerwiegendsten Herausforderungen der Menschheit zu richten – Bevölkerung und Konsum – und zu entsprechenden dringlichen, koordinierten internationalen Maßnahmen aufzurufen. Viel zu lange wurden die miteinander verknüpften Themen Bevölkerung und Konsum aufgrund politischer und ethischer Empfindlichkeiten bewusst ausgeklammert. Diese Themen gehen uns jedoch alle an, Industriestaaten ebenso wie Entwicklungsländer, und wir müssen gemeinsam Verantwortung für sie übernehmen. Für Politiker bietet sich während des internationalen Gipfels in Rio die einmalige Gelegenheit, die Initiative zu ergreifen. Sie werden dort Entscheidungen treffen, die die Zukunft des Planeten beeinflussen werden, und wir hoffen, dass sie dabei den auf Fakten basierenden Rat der Akademien der Wissenschaften ihrer eigenen Länder annehmen werden.“
Über das globale Netzwerk der Wissenschaftsakademien IAP haben sich Akademien aus der ganzen Welt aus so unterschiedlichen Ländern wie Südafrika, den USA, Lettland, Japan, Nicaragua, Bolivien, Großbritannien und Neuseeland für diesen Aufruf für Maßnahmen zu den Themen Bevölkerung und Konsum zusammengeschlossen. Der Bericht der Wissenschaftsakademien hebt hervor, dass durch das heutige Konsumverhalten, vor allem in Ländern mit hohem Einkommensniveau, die natürlichen Ressourcen in einem Maß verbraucht werden, das die Interessen der zukünftigen Generationen ernsthaft schädigt. Dieser exzessive Konsum muss unbedingt konsequent heruntergeschraubt werden. Hervorgehoben wird im Bericht außerdem, dass unter den richtigen Bedingungen eine Verringerung des rasanten Bevölkerungswachstums geeignet ist, die wirtschaftliche Entwicklung zu stimulieren und zu fördern, Gesundheitsversorgung und Lebensstandard zu verbessern sowie politische und gesellschaftliche Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten. Ferner legt der Bericht Nachdruck auf die große Bedeutung von Bevölkerung und Konsum für die Zukunft von Industriestaaten wie Entwicklungsländern, verknüpft mit der Mahnung an die Politik, bei der Vorbereitung von Rio+20 Folgendes zu berücksichtigen:
Im Bericht werden auch einige wichtige Maßnahmen genannt, die ergriffen werden müssen, zum Beispiel:
Das IAP statement ist online verfügbar.