„Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei“ heißt es in Artikel 5 des Grundgesetzes, das vor genau 70 Jahren in Kraft trat. Die deutsche Wissenschaft nimmt den Jahrestag zum Anlass, über die Erfolgsgeschichte, die Chancen, aber auch die Gefährdungen dieser Freiheit zu debattieren und zu fragen, welche Verantwortung daraus erwächst. „Freiheit ist unser System. Gemeinsam für die Wissenschaft“ ist – angestoßen von der Max-Planck-Gesellschaft – eine Initiative der Allianz der zehn großen deutschen Wissenschaftsorganisationen.
Als Nationale Akademie der Wissenschaften ist es der Leopoldina ein besonderes Anliegen, sich daran mit unterschiedlichen Veranstaltungen zu beteiligen. Denn die Freiheit der Wissenschaft ist das grundlegende Strukturprinzip moderner Wissenschaft. So hat der Gemeinsame Ausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Leopoldina am 1. April zu einem Gesprächsabend eingeladen und den Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung diskutiert. Aus verschiedenen Blickwinkeln wurde über die Wissenschaftsfreiheit und die mit ihr verbundene Verantwortung für eventuellen Missbrauch von Forschungsergebnissen zu schädlichen Zwecken debattiert.
Am 19. Juni wiederum wurde gemeinsam mit den Mitgliedern der Jungen Akademie in kurzen Filmbeiträgen und Diskussionen erläutert, was gerade junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter Wissenschaftsfreiheit verstehen, wodurch sie eingeschränkt werden kann und worauf freie Forschung angewiesen ist. Im Rahmen de Leopoldina- Jahresversammlung zum Thema „Zeit in Natur und Kultur“ schließlich beleuchtet der Rechtswissenschaftler Reinhard Merkel am 20. September in Halle die Komplementarität von Wissenschaftsfreiheit und Verantwortung aus verfassungsrechtlicher Sicht.
Den Abschluss der Kampagne der Allianz der Wissenschaftsorganisationen bildet am 26. September eine Veranstaltung im Futurium in Berlin. An dieser wird auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilnehmen. Thema des Abends ist die Zukunft der Wissenschaft.
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