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Wahljahr: | 1998 |
Sektion: | Physiologie und Pharmakologie/Toxikologie |
Stadt: | Heusenstamm |
Land: | Deutschland |
Eberhard Frömters Arbeiten haben wesentlich zur Aufklärung der Mechanismen des Stofftransports durch Epithelien beigetragen. Dank seines methodenkritischen Ansatzes und experimentellen Geschicks war ihm zu Beginn seiner Laufbahn die erste exakte Analyse der elektrischen Phänomene gelungen, welche den Salztransport durch die Harnkanälchen der Niere charakterisieren. Die Befunde sorgten in der Fachwelt für erhebliches Aufsehen, da sie früheren Messungen und dem Allgemeinverständnis des Ionentransports widersprachen. In weiteren elektrophysiologischen Arbeiten an der Gallenblase konnte er nachweisen, dass die Kittlinien (tight junctions), welche benachbarte Epithelzellen zu einer geschlossenen Grenzschicht verbinden, an zahlreichen Epithelien nicht dicht sind - wie Histologen voreilig geschlossen hatten - sondern durchlässig. Auf diesem Wege können niedermolekulare Stoffe diese Epithelien unter Umgehung der Zellen passieren (parazellulärer Transport). Diese Entdeckung eröffnete ein neues Kapitel der quantitativen Transportbeschreibung. Von den zahlreichen Erkenntnissen über die Transporteigenschaften von Magen, Darm, Harnblase, Nierenepithelien, Speicheldrüsen sowie Schweißdrüsen, die in der Zusammenarbeit gewonnen wurden, war ein Befund von besonderem pathophysiologischem Interesse: die Entdeckung, dass die Erbkrankheit Mukoviszidose (cystic fibrosis) auf einer defekten Chloridpermeabiltität beruht. Dieser Befund war der Ausgangspunkt für die später in den USA und Kanada geglückte Identifizierung des CFTR-Gens.
Eberhard Frömter has contributed significantly to the elucidation of transepithelial transport processes. Based on a critical assessment of mircoelectrode techniques and on great experimental skill he succeeded early on in his carrier in correctly analyzing the electrical characteristics of salt absorption in renal tubules. This aroused considerable interest among the experts because the data contradicted earlier measurements and general concepts of transepithelial ion transport. Later he found that the tight junctions which connect adjacent epithelial cells to form a contiguous boundary layer were not tight – as electronmicroscopists had postulated - but in some epithelia like gallbladder were leaky, thus allowing low-molecular substances to bypass the cells (paracellular transport). This finding opened a new chapter in the quantitative description of transepithelial transport. Important details were identified of the transepithelial transport properties of stomach, intestine, urinary bladder, renal tubules, salivary glands and sweat glands. One result of special interest was the finding that the primary defect in the hereditary disease: cystic fibrosis is a defective chloride permeability, a finding that later enabled American and Canadian researchers to identify the CFTR gene.
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