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Zwei Ehrungen für Bernhard Schölkopf

Zwei Ehrungen für Bernhard Schölkopf

Prof. Dr. Bernhard Schölkopf
Foto: Markus Scholz | Leopoldina

Bernhard Schölkopf, Direktor am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Tübingen, ist mit dem „Frontiers of Knowledge Award“ der spanischen BBVA-Stiftung sowie mit dem von der Tageszeitung „Die Welt“ ausgelobten „Deutschen KI-Preis“ ausgezeichnet worden. Schölkopf fördert und betreibt seit Jahren anwendungsnahe Spitzenforschung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Er gilt als einer der international angesehensten KI-Forscher. Seit 2016 ist der Wissenschaftler Mitglied der Leopoldina in der Sektion Informationswissenschaften.

Bernhard Schölkopf entwickelt Algorithmen, mit denen Computerprogramme flexibel auf Situationen reagieren können. Zum Einsatz kommen seine Methoden und Programme in Anwendungen unterschiedlicher Disziplinen – von der Medizin bis zur Wirtschaft. Mit seiner Forschung zu maschinellem Lernen und kausaler Inferenz will Schölkopf die Prinzipien von Wahrnehmen, Lernen und Handeln in intelligenten Systemen verstehen.

1997 wurde Schölkopf an der Technischen Universität Berlin promoviert. Er trug entscheidend dazu bei, die Support-Vektor-Maschinen-Technologie zur Anwendungsreife zu entwickeln. Nach Tätigkeiten in Cambridge (Vereinigtes Königreich) und für ein Biotech-Startup in New York (USA) wurde Bernhard Schölkopf 2001 Direktor am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen, wo er die Abteilung für Empirische Inferenz zu einem weltweit angesehenen Zentrum für maschinelles Lernen aufbaute. 2011 war er Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme.

Die Auszeichnungen Frontiers of Knowledge (Grenzen des Wissens) werden von der Stiftung der Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) in acht Kategorien vergeben. Schölkopf teilt sich die Auszeichnung in der Kategorie „Informatik und Kommunikationstechnik“ mit Isabelle Guyon und Vladimir Vapnik. Die Stiftung würdigt Guyon, Schölkopf und Vapnik für ihre Beiträge, mit denen sie das Gebiet der Künstlichen Intelligenz vorangetrieben haben. So brachten sie Maschinen die menschliche Fähigkeit bei, Daten zu klassifizieren. Die Frontiers of Knowledge-Preise werden seit 2008 verliehen und sind mit 400.000 Euro je Kategorie dotiert.

Der KI-Preis der Tageszeitung „Die Welt“ wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben. Schölkopf ist der Gewinner in der Kategorie „Innovation“. Er erhält den mit 100.000 Euro dotierten Hauptpreis für seine Verdienste um die Erforschung, Entwicklung sowie Anwendung Künstlicher Intelligenz.