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Aleida Assmann erhält Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

Die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann, Professorin an der Universität Konstanz und Leopoldina-Mitglied wird mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt. Sie erhält die Auszeichnung gemeinsam mit ihrem Mann Jan Assmann am Sonntag, 14. Oktober 2018 zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse.

Schwerpunkt von Aleida Assmanns Forschung ist Gedächtnisgeschichte. In ihren Arbeiten zu den Themen kulturelles Gedächtnis, Erinnerung und Vergessen untersucht sie, welche Rolle das Erinnern an den Holocaust und das Eingeständnis der eigenen Schuld für die deutsche Nation spielen. Sie regt die Entwicklung einer nationenübergreifenden Erinnerungskultur an, damit die gemeinsamen Erinnerungen an die Verbrechen des Holocaust zur Grundlage einer globalen Menschenrechtspolitik werden können. Des Weiteren erforscht sie verschiedene Konzepte von Zeit sowie die Geschichte des Lesens und der Schrift.

Aleida Assmann studierte Anglistik und Ägyptologie an der Universität Heidelberg und wurde 1977 sowohl in Heidelberg als auch in Tübingen promoviert. 1992 habilitierte sie sich an der Universität Heidelberg und war von 1993 bis 2014 Professorin für Englische Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz. Die Leopoldina wählte sie 2003 in die Sektion Kulturwissenschaften.

Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels wird seit 1950 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels verliehen. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und drückt die Verpflichtung des Buchhandels aus, mit seiner Arbeit der Völkerverständigung zu dienen. Neben Wolf Lepenies (2006) und Carl Friedrich von Weizsäcker (1963) ist Aleida Assmann das dritte Mitglied der Leopoldina, das mit dieser Auszeichnung geehrt wird.