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Nobelpreis für Chemie 1981
Wahljahr: | 2000 |
Sektion: | Chemie |
Stadt: | Ithaca, NY |
Land: | USA |
Forschungsschwerpunkte: elektronische Struktur von Molekülen, Molekülorbitale, Theorie der Formen, Spektren und Reaktionen der Moleküle, organische, anorganische und ausgedehnte Strukturen, Verhalten von Materie unter Hochdruck, Chemieunterricht, Literatur
Roald Hoffmann ist ein US‐amerikanischer Chemiker und Autor. Für seine Forschungen zum Verlauf chemischer Reaktionen erhielt er 1981 zusammen mit dem Japaner Kenichi Fukui den Nobelpreis für Chemie. Er ist außerdem Autor von Gedichten und Sachbüchern, in denen er sein eigenes Land zwischen Chemie, Philosophie und Poesie entwirft.
Roald Hoffmanns Schwerpunkt ist die angewandte theoretische Chemie, die mathematische oder computersimulierte Methoden entwickelt, um aus Elektronenstrukturen einfache Orbital-basierte Erklärungen zu berechnen, die in allen Gebieten der Chemie Anwendung finden. Zusammen mit dem US-amerikanischen Chemiker Robert B. Woodward entwickelte Hoffmann die „Woodward‐Hoffmann‐Regeln“, einen Satz quantenmechanischer Regeln, mit denen die Leichtigkeit oder Schwierigkeit bestimmter chemischer Reaktionen vorhergesagt werden kann. Grundlage für die Entwicklung der „Woodward‐Hoffmann‐Regeln“ war die von Woodward durchgeführte Totalsynthese des Vitamins B12. Ungewöhnliche, experimentell beobachtete Ringschlussreaktionen führten Woodward und Hoffmann zu den sogenannten Symmetrieregeln. Diese Regeln sind ein wichtiges Hilfsmittel, um geeignete Bedingungen für bestimmte organische Reaktionen (für perizyklische Reaktionen) und die Stereochemie (dreidimensionaler Aufbau der Atome) ihrer Produkte zu prognostizieren.
Während seiner wissenschaftlichen Laufbahn hat sich Roald Hoffmann immer auch als Lehrer gesehen, die pädagogische Perspektive ist ihm insbesondere in seiner Forschung wichtig. So fragt er danach, wie Chemie „gemacht“ wird und welche Funktion sie in Kultur und Gesellschaft einnimmt. Solche Überlegungen haben zu zahlreichen Aufsätzen und Büchern zur Philosophie der Wissenschaft und Ethik geführt. Als Autor publiziert er zudem Gedichte, Essays, Bücher und Bühnenstücke und schlägt damit eine Brücke zwischen Wissenschaft, Philosophie und Dichtung.
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