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Wahljahr: | 2011 |
Sektion: | Chirurgie, Orthopädie und Anästhesiologie |
Stadt: | Jena |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Sepsis (Blutvergiftung), Leitlinien zur Prävention, Diagnose und Therapie einer Sepsis, Langzeitfolgen der Erkrankung
Konrad Reinhart ist Intensivmediziner und Anästhesist. Er hat seine medizinische Laufbahn der Erforschung der Sepsis (Blutvergiftung) gewidmet. Seine Arbeiten haben die medizinische und gesundheitsökonomische Bedeutung der Sepsis aufgezeigt und zu einer besseren Arzneimittelsicherheit in der Sepsistherapie geführt.
Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa 70.000 Menschen an einer Sepsis, einer Blutvergiftung. Damit ist die Sepsis die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Da die Bevölkerung immer älter wird und chronische Erkrankungen zunehmen, steigt auch das Sepsisrisiko. Auch Frühgeborene, die intensiv behandelt werden müssen, sind besonders gefährdet. Eine Sepsis beginnt mit einer Infektion, auf die der Organismus mit einer heftigen Immunantwort reagiert und sich dadurch selbst schadet. Für Mediziner ist es eine Herausforderung, den Ursprungsort der Infektion ausfindig zu machen.
Konrad Reinhart hat die Bekämpfung der Sepsis zu seinem Lebensthema gemacht. In Studien hat er die Diagnose und Therapie der Sepsis untersucht. Auf dieser Grundlage wurden Leitlinien zur Prävention, Diagnose und Therapie publiziert, die dazu beitragen, die Überlebensrate zu erhöhen. Konrad Reinhart und sein Team haben einen Antikörper entwickelt, mit dem die bei einer Sepsis überschießende Immunantwort womöglich blockiert werden kann.
Konrad Reinhart ist Initiator der Deutschen Sepsis-Gesellschaft, der ersten Fachgesellschaft für Sepsis weltweit. Auf internationaler Ebene hat er die Global Sepsis Alliance (GSA) gegründet und das Thema Sepsis in die Weltgesundheitsorganisation WHO eingebracht. In aktuellen Studien und Projekten erforscht er die Langzeitfolgen der Erkrankung, um diese besser zu verstehen und behandeln zu können.
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