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Wahljahr: | 2011 |
Sektion: | Biochemie und Biophysik |
Stadt: | Frankfurt (M.) |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Channelrhodopsin (Transportproteine), lichtgesteuerte Ionen, Informationsübertragung zwischen Nervenzellen, Optogenetik
Ernst Bamberg ist ein deutscher Biophysiker. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Channelrhodopsine. Mit Entdeckung dieser speziellen lichtabhängigen Kanäle in Zellmembranen ist es möglich, in die Informationsübertragung zwischen Nervenzellen einzugreifen. Zudem wurde in den Neurowissenschaften mit seiner Entdeckung eine Vielzahl neuer Untersuchungsmöglichkeiten eröffnet, da Nervenzellen in Zellkultur und im Gehirn lebender Tiere mit hoher Zeit- und Ortsauflösung mit Licht reversibel an- und abgeschaltet werden können.
Gemeinsam mit Georg Nagel und Peter Hegemann entdeckte Ernst Bamberg die Channelrhodopsine (ChR1, 2) aus der einzelligen Grünalge Chlamydomonas reinhardtii. Ihre Anwendung als Licht-gesteuerte Kationenkanäle zusammen mit der Licht-getriebenen Chloridpumpe Halorhodopsin (NphR) aus halophilen Bakterien in elektrisch erregbaren Zellen hat zu der inzwischen weltweit eingesetzten Methode der Optogenetik geführt. Diese könnte künftig dazu führen, dass bei bestimmten Erblindungen das zurückerlangt werden kann. So hat diese Entwicklung vor allem in der Neurobiologie eine Revolution ausgelöst, da nunmehr Nervenzellen in Kultur und im Gehirn lebender Tiere mit hoher Zeitauflösung und vor allem mit bis dato nicht gekannter Ortsauflösung mit Licht reversibel angeschaltet (ChR2) beziehungsweise stillgelegt (NphR) werden können.
Die Optogenetik bietet eine biomedizinische Perspektive bei neurodegenerativen Erkrankungen wie etwa Makuladegeneration und Parkinson. Ernst Bamberg entwickelt neue optogenetische Werkzeuge für neurobiologische und potenzielle biomedizinische Anwendungen.
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