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Foto: Markus Scholz | Leopoldina
Wahljahr: | 2013 |
Sektion: | Psychologie und Kognitionswissenschaften |
Stadt: | Dresden |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Stress, Auswirkungen von Stress auf physiologische und psychologische Funktionen des Körpers, Psychoendokrinologie
Clemens Kirschbaum ist ein deutscher Biopsychologe. Hauptinteresse seiner Forschung ist die Untersuchung von Stress und dessen Auswirkungen auf die physiologischen und psychologischen Funktionen des Körpers. Besondere Aufmerksamkeit widmet Clemens Kirschbaum in diesem Zusammenhang Aspekten der Psychoendokrinologie, Psychoimmunologie und der Molekulargenetik. Darüber hinaus interessiert ihn der Einfluss von akutem Stress auf kognitive Kontrollprozesse.
Im Rahmen von empirischen Studien untersucht Clemens Kirschbaum die Auswirkungen von Stress auf verschiedene Personengruppen, zum Beispiel auf junge Eltern, die nach der Geburt ihres Kindes ein Schlafdefizit entwickelt haben.
Ein zentraler Punkt seiner Arbeit ist die Untersuchung des Wirkspektrums von Cortisol im menschlichen Körper, das bei der Entstehung von Stress eine wichtige Rolle spielt. Clemens Kirschbaum war mit seiner Arbeitsgruppe an der Erarbeitung eines standardisierten Diagnoseverfahrens beteiligt. Damit lässt sich die Belastung eines Menschen über das im Haar eingelagerte Stresshormon Cortisol messen. Bei den Betroffenen wird dadurch eine frühere Intervention beziehungsweise Behandlung möglich, denn nicht selten fällt es ihnen schwer, Stresssymptome richtig wahrzunehmen und zu interpretieren.
Auch die Auswirkungen von Stress, den Menschen nur als Beobachterin oder Beobachter von gestressten Personen oder Situationen erleben, hat Clemens Kirschbaum untersucht. So fand er heraus, wie sich Menschen verhalten, wenn sie Zeuge des Stresses anderer werden. Sein Team kam zu dem Ergebnis, dass allein die Beobachtung solcher Situationen bei Unbeteiligten zur Ausschüttung des Stresshormons Cortisol führen kann. Für dieses Phänomen wurde der Begriff „Empathischer Stress“ geprägt.
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